Eine ganz große Straßkirchner Gschicht: Klaus Krinner

Eine ganz große Straßkirchner Gschicht: Klaus Krinner
Bild: Krinner.com

Manche Gschicht'n beginnen unscheinbar und werden am Ende weltbekannt. So war es bei Klaus Krinner. Er wurde am 6. Dezember 1938 in Straßkirchen geboren und verstarb am 31. August 2025 im Alter von 86 Jahren. Sein Leben lang blieb er seiner Heimat treu und schuf gleichzeitig Ideen, die Millionen Menschen auf der ganzen Welt erreichten. Heiligabend 1988 – die Stunde der Idee An einem Heiligabend im Jahr 1988 wollte der Christbaum wieder einmal nicht stehen. Aus Ärger und Nachdenken entstand eine Skizze, aus der Skizze ein Prototyp und schließlich eine Erfindung, die Weihnachten veränderte. Ein Seil, ein Pedal, ein Stamm, der plötzlich sicher und gerade im Ständer fixiert war. Aus dieser Idee wurde binnen weniger Monate ein Patent. Seitdem verdanken Millionen Familien ihrem Baum mehr Ruhe und Frieden an den Festtagen. Vom Landwirt zum Unternehmer Klaus Krinner war Landwirt. Schon in den 1970er Jahren zeigte er Unternehmergeist, zum Beispiel mit Erdbeeren zum Selberpflücken. Doch der Christbaumständer brachte den Durchbruch. 1990 gründete er in Straßkirchen die Firma Krinner. Der Einseil-Ständer verkaufte sich in kürzester Zeit hunderttausendfach. Bald folgten neue Entwicklungen wie die kabellosen LED-Christbaumkerzen, bekannt als Lumix. Immer ging es ihm darum, Dinge einfacher, besser und nützlicher zu machen. Schraubfundamente und die Energiewende Mitte der 1990er Jahre begann Krinner mit Schraubfundamenten zu arbeiten. Sie waren eine schnelle und saubere Alternative zum Betonfundament. Daraus entwickelte sich eine zweite große Erfolgsgeschichte. Heute tragen Schraubfundamente Carports, Zäune, Photovoltaikanlagen und sogar Bahnstrecken. Besonders sichtbar wurde diese Idee im Solarfeld Gänsdorf, das 2009 als größtes Photovoltaikfeld Deutschlands ans Netz ging. Über 50 000 Schraubfundamente tragen dort fast eine Viertelmillion Solarmodule. Dieses Projekt machte die Region zum Vorreiter der Energiewende. Innovator und Ehrenbürger Mehr als 100 Patente tragen seinen Namen. Rund 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind heute Teil des Unternehmens, das er in Straßkirchen aufgebaut hat. Trotz aller internationalen Erfolge blieb Klaus Krinner seiner Heimat eng verbunden. 2019 wurde er von der Gemeinde zum Ehrenbürger ernannt. Er unterstützte Vereine, half Kindergärten und war immer dort zur Stelle, wo seine Gemeinde Unterstützung brauchte. Ein Vermächtnis, das bleibt Klaus Krinner verstand sich selbst nie nur als Erfinder, sondern als jemand, der die Dinge besser machen wollte, damit sie den Menschen dienen. Er hat Weihnachtsbäume gerade stehen lassen, Baustellen beschleunigt und der Energiewende sichere Fundamente gegeben. Seine Haltung war klar und bodenständig: Nützlichkeit vor Prunk, Nähe vor Distanz. Sein Vermächtnis lebt weiter in jedem gerade stehenden Christbaum, in jeder Photovoltaikreihe auf Schraubfundamenten und im Selbstverständnis einer Gemeinde, die stolz sein darf, eine solche Geschichte erzählen zu können. Eine ganz große Straßkirchener Gschicht.

Unser aufrichtiges Beileid gilt seiner gesamten Familie. Möge Klaus Krinner in Frieden ruhen.

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