Neubaugebiet... Zustände san des...

Neubaugebiet... Zustände san des...
Photo by Avi Waxman / Unsplash

In vielen Gemeinden verlaufen die Gemeinderatssitzungen still und leise. Ein paar gewählte Vertreter treffen sich, ein paar Tagesordnungspunkte werden durchgegangen, ein paar Entscheidungen getroffen. Und währenddessen? Bleiben viele Bürger zuhause. Keine Zeit, kein Interesse, keine Ahnung, was da eigentlich passiert. Genau hier liegt das Problem.

Denn es passiert eine ganze Menge. Und leider nicht immer zum Wohl der Bürger.

Wer sich heute fragt: „Wie konnte das passieren?“ dem sei gesagt: Meistens hat es in einer dieser unscheinbaren Sitzungen begonnen. Ohne Widerworte. Ohne kritisches Hinterfragen. Ohne Beteiligung der Öffentlichkeit. Entscheidungen, die uns morgen betreffen, werden heute im Stillen getroffen. Wer nicht da ist, hat keine Stimme.

Ein aktuelles Beispiel aus Straßkirchen zeigt das deutlich. Das Neubaugebiet am Wasserwerk, ursprünglich als zukunftsorientiertes Wohnprojekt verkauft, entpuppt sich immer mehr als Totgeburt. Statt bezahlbarem Wohnraum für junge Familien oder Einheimische erleben wir ein Trauerspiel in mehreren Akten. Ein modernes Einfamilienhaus lässt sich für eine gute Million erwerben... immerhin.

Schaut man sich die öffentlich einsehbaren Unterlagen an, wird es schnell kurios. Ein Bebauungsplan, wie meist üblich mit Bauzwang, taucht auf der Website der Gemeinde auf. Dann wird das Grundstück an einen lokal völlig unbekannten Investor verkauft. Plötzlich folgt ein neuer Bebauungsplan. Auf den ersten Blick sieht alles harmlos aus. Doch wer sich die Mühe macht und genau liest, merkt: Der Bauzwang ist verschwunden. Warum? Weshalb? Wer hat das entschieden? Und warum wurde die Öffentlichkeit nicht darüber informiert?

Antworten? Fehlanzeige.
Transparenz? Mangelware.
Kommunikation? Wenn überhaupt, dann nur auf Nachfrage mit einem Schulterzucken und einem "Ja, das ist echt dumm gelaufen".

Ganz ehrlich: Das ist ein Schlag ins Gesicht für jeden Bürger in Straßkirchen, der sich einbringt, interessiert ist oder gar selbst auf der Suche nach bezahlbarem Wohnraum ist.

Doch was bleibt? Wahlkampfparolen und ein paar nette Ideen, die plötzlich wieder aus allen Löchern kriechen, weil bald wieder gewählt wird. Da wird viel versprochen, Geschenke verteilt und in die Kameras geschmunzelt. Doch verändert hat sich am Fundament nichts.

Deshalb dieser Appell an euch alle:

Setzt euch in die nächste Gemeinderatssitzung. Hört zu. Stellt Fragen. Hakt nach. Und vor allem: Hinterfragt kritisch.
Denn das Bau-Thema ist nur eines von vielen.

Vielleicht interessiert dich persönlich mehr:
die Qualität und Zahl von Kinderbetreuungsplätzen
der Erhalt oder Ausbau von Schwimmbädern und Freizeiteinrichtungen
die Entwicklung von Nahversorgung und Verkehr
die Sicherheit deiner Kinder auf dem Schulweg
der Umgang mit landwirtschaftlichen Flächen
oder auch einfach die Frage, wie lebenswert Straßkirchen in 10 Jahren sein soll.

Ganz gleich, was es ist: Es betrifft uns alle. Und es braucht mehr als nur ein Kreuz auf dem Wahlzettel alle paar Jahre.

Demokratie lebt vom Mitmachen und der Gemeinderat besteht aus Repräsentanten welche auch die Pflicht haben sich Sachen anzunehmen die vielleicht nicht so angenehm. Nachfragen, Finger in die Wunde legen und Dinge zu fordern, die einem wichtig sind.

Denn das ist das Leben im Dorf: Miteinander. Ehrlich. Zukunftsorientiert.

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