Willi Huber: Vom kleinen Straßkirchen auf's große Eis der NHL (National Hockey League) in Nordamerika

Willi Huber: Vom kleinen Straßkirchen auf's große Eis der NHL (National Hockey League) in Nordamerika
Foto: Google Bilder / Willie Huber

Ein niederbayerischer Anfang

Willhelm Heinrich „Willi“ Huber wurde am 15. Januar 1958 in Straßkirchen geboren. Bereits im Alter von zehn Monaten wanderte seine Familie nach Kanada aus – ein Schritt, der später die Grundlage für eine bemerkenswerte Eishockeykarriere legte. In der neuen Heimat Ontario entdeckte Huber früh seine Leidenschaft für das Spiel auf dem Eis.

Aufstieg bei den Hamilton Fincups

Seine Karriere begann 1975 bei den Hamilton Fincups in der kanadischen Juniorenliga OMJHL. Schon in seiner ersten Saison gewann Huber mit dem Team sowohl den J. Ross Robertson Cup (Meister der OMJHL) als auch den renommierten Memorial Cup. Nach einer eher unauffälligen Debütsaison machte er 1976/77 einen großen Entwicklungssprung: 34 Punkte in 36 Spielen unterstrichen sein Talent als offensiver Verteidiger. Dazu kam die Silbermedaille bei der Junioren-Weltmeisterschaft, die er mit der kanadischen U20-Auswahl gewann.

In seinem dritten Jahr bei den Junioren baute Huber seine Leistungen weiter aus: 12 Tore und 45 Assists sowie die wenigsten Gegentore der gesamten Liga für die Fincups führten ins Playoff-Finale. Dort unterlag man den Peterborough Petes, dennoch holte Huber erneut Edelmetall – Bronze bei der Junioren-WM 1978.

NHL-Karriere beginnt in Detroit

Im NHL Amateur Draft 1978 wurde Huber als Neunter in der ersten Runde von den Detroit Red Wings ausgewählt. Bereits im Oktober desselben Jahres gab er sein NHL-Debüt und gehörte, bis auf einen kurzen Zwischenstopp in der CHL beim Farmteam, durchgehend zum Kader der Red Wings. Mit einer Körpergröße von 1,96 Metern war er zu jener Zeit der größte Spieler der gesamten Liga – und nutzte diese Physis konsequent.

Zusammen mit Reed Larson bildete Huber Detroits stärkste Verteidigungsreihe. Besonders im Powerplay sorgten die beiden für Gefahr. Zwischen 1979 und 1983 knackte Huber vier Jahre in Folge die 40-Punkte-Marke, erzielte pro Saison mindestens 14 Tore und wurde 1983 verdientermaßen ins NHL All-Star Game berufen. Bereits 1981 hatte er auch im Kader der kanadischen Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft gestanden.

Wechsel nach New York und Philadelphia

Im Sommer 1983 führten Vertragsstreitigkeiten zum Wechsel zu den New York Rangers. Dort konnte Huber seine Klasse anfangs bestätigen, doch Knieverletzungen warfen ihn immer wieder zurück. Erst 1985/86 blieb er fast verletzungsfrei, durchlebte jedoch eine sportliche Durststrecke mit nur 15 Punkten in 70 Spielen. In der Folgesaison fand er seine Form wieder.

Kurz nach Beginn der Saison 1987/88 wechselte er zu den Vancouver Canucks, wo er jedoch nur wenige Monate blieb. In einem weiteren Transfergeschäft landete er bei den Philadelphia Flyers. Dort erlebte er eine letzte Hochphase: In nur zehn Spielen erzielte er starke 13 Scorerpunkte.

Karriereende und viel zu früher Tod

Nach einem enttäuschenden Vertragsangebot der Flyers – rund ein Drittel unter seinem bisherigen Gehalt – entschied sich Huber, die Saison 1988/89 auszusitzen. 1989 beendete er offiziell seine Karriere.

Insgesamt absolvierte Huber 655 NHL-Spiele, erzielte 104 Tore, gab 217 Assists und sammelte 321 Scorerpunkte. Seine 950 Strafminuten belegen dabei auch seinen robusten, körperbetonten Spielstil.

Nach seiner aktiven Zeit blieb er in Hamilton (Ontario) und arbeitete unter anderem im Eventmanagement. Am 28. Juni 2010 starb Willi Huber im Alter von 52 Jahren überraschend an einem Herzinfarkt.


Fazit

Willi Huber war mehr als nur ein großgewachsener Verteidiger – er war ein Ausnahmespieler mit Straßkirchner Wurzeln, der in Nordamerika Eishockeygeschichte schrieb. Von Straßkirchen bis in die NHL, über Memorial Cup, All-Star Game und internationale Medaillen hinweg: Sein Lebensweg ist ein Beweis dafür, wie weit Talent, Wille und harte Arbeit einen bringen können – auch vom Gäuboden bis auf die ganz große Bühne des Sports.

Foto: Google Bilder / Willi Huber
Foto: Google Bilder / Willi Huber
Foto: Elite Prospects / Willi Huber

Read more